Tag 12 – Auf Wiedersehen Las Vegas

Geplante Abfahrt Las Vegas: 09:00 Uhr
Tatsächliche Abfahrtszeit: 14:00 Uhr
Grund: Schlafmangel, Hamburger, Cola und Postkarten.

Nachdem wir unseren neuen Mietwagen in Empfang genommen hatten, stellten wir zu unserem Entsetzen fest, dass wir mit ihm ein paar Probleme haben werden. Uns stellte sich die Frage, wie wir mit diesem Auto nur die lange Strecke bis nach Los Angeles überstehen sollen ohne unsere Nerven zu verlieren.

  • Wie sollen wir unsere Koffer nur verstauen, ohne dass sie die ganze Zeit im Kofferraum hin und her rutschen?
  • Wie sollen wir nur einen geeigneten Parkplatz finden, ohne die Straße zu blockieren?
  • Wie sollen wir nur ein Parkhaus finden, in dem wir nicht stecken bleiben?
  • Wie sollen wir nur eine Tankstelle finden, die diese Unmengen an Benzin vorrätig hat?
  • Wie sollen wir in Spielstraßen nur langsam fahren, wenn wir die Temposchwellen im Boden einfach nicht spüren?
  • Wie sollen wir Ärger mit der Polizei vermeiden, wenn wir sie im Rückspiegel gar nicht sehen?
  • Wie sollen wir nur in den Hafen einfahren, obwohl wir doch gar kein Schiff sind?

Unser schwarzes Schlachtschiif misst nämlich stolze 1 Philipp-Höhe, 1 Julia-Kofferraumlänge, 1 Stefan-Fußhöhe-Radkasten-Reifen-Abstand und 1 Martina-Brücken-Einstiegshöhe. Kurzgesagt ein Chevrolet Suburban (8 Sitze, 3 davon in der ersten Reihe; 8 Zylinder; 140 Liter Tankinhalt, 20 Liter Durchschnittsverbrauch und einen Kofferraum in den fast eine Palette Bier passt).

Des Weiteren ergaben sich auf unseren Weg nach Los Angeles noch Hürden, für die unser Jumbo nichts konnte: An der Grenze nach Kalifornien wurden wir von einem netten Beamten in Gelb angehalten. Die Frage, ob wir Obst mit uns führen beantwortete Stefan als unser Fahrer selbstsicher mit einem „No!“ Keine halbe Minute später kommt von hinten der Kommentar: „Oh, wir haben ja doch Obst dabei, wer will 2 Äpfel, 2 Bananen und eine Kiwi?“
Übrigens: Die Tasche mit dem Obst lag mitten auf dem Rücksitz.
Übrigens: Wir haben uns davor informiert und wussten eigentlich bis vor Antritt unserer Fahrt, dass wir keine Früchte auf diesem Teil unserer Reise mit uns führen dürfen. Das haben wir wohl vergessen, sorry Kalifornien!

Während Stefan auf seiner Teilstrecke fast einschlief vor ewig langen geraden Straßen musste Philipp mit der Rushhour in Los Angeles klarkommen. Achtspurige Straßen, die sich in 3 Teile splitten und auf denen man von allen Seiten überholt und ausgebremst wird. Dennoch konnten wir nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel, nur um unser Gepäck schonmal auszuladen, unseren Jumbo unversehrt am Flughafen abgeben. Nach der teuersten Taxifahrt unseres bisherigen Lebens (Spenden jederzeit gern gesehen) sitzen wir nun unserem Hollywood Hotel. Da Stefans Geburtstag nun bald auch in den Staaten ankommt werden wir heute noch ein bisschen länger wach sein und seinen Ehrentag feiern. Happy Birthday!

Tag 13 – Burtzeltag der Erste

Unser Erster Tag in Los Angeles, begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Nachdem ich gestern Abend beim Reinfeiern einen tollen Happy-Birthday-Hut bekommen habe, hatte ich diesen auch gleich auf. Tahthaa.

Trotz der amüsierten Blicke der vorwiegend mexikanischen Bevölkerung, traute ich mich in die U-Bahn. Aus Respekt vor den „Ureinwohnern“ dieser Stadt verstaute ich den Hut allerdings nach kurzer Zeit im Rucksack.

Unser Weg führte uns heute nach Downtown, wo wir als erste Station den Grand Central Market ansteuerten.

Zuerst fiel uns kein großer Untersschied zu unseren heimischen Wochenmärkten auf. Als wir den Markt allerdings genauer unter die Lupe nahmen, entdeckten wir wie versprochen, die kulinarischen Spezialitäten:
Tiermägen, Rinder-, Schweine- und Hühnerfüße, Bullenhoden und verschiedene Meeresfrüchte.

Passend zum Namen der Stadt fuhren wir als nächstes mit dem einzigen Relikt des „alten“ Downtown, der Angels Fight.

Oben angekommen steuerten wir zur „Walt Disney Concter Hall“. Nachdem uns das Gebäude schon von außen durch seine herausragende Architektur fasziniert hatte, gingen wir hinein und hatten wieder einmal rießengroßes Glück. Eine Minute bevor eine kostenlose Führung begann, schlossen wir uns, nach persönlicher Einladung des Guides, der Gruppe an. Unsere Führung ging über das sonst normale Programm hinaus.

Eines der Highlights war, dass wir das Auditorium direkt betreten durften, was sonst auf Grund der vielseitigen Nutzung nicht möglich ist. Dieses hat übrigens eine der besten Akustiken der Welt. Völlig überraschend gings auch noch weiter in den Dothy Chandler Pavilion, der vorallem für Opern und Tanzshows genutzt wird. Unser Dusel kam auch hier wieder durch, als wir den Foundersroom betreten durften. Holzvertäfelungen an der Wand, Cocktailbar, drei rießige Kronleuchter sowie luxuriös gepolsterte Sessel und Sofas erwarteten uns hier.

Auf unserem weitern Weg zur Geburtsstätte der Stadt, machten wir noch einen Stop bei der 2003 fertiggestellten „Cathedral of our Lady of the Angels“. Die drittgrößte Kathedrale der Welt beeindruckte uns heute nicht nur durch ihre modere Gestaltung, sondern auch durch die stimmungsvolle Hochzeit, die wir miterleben haben.

Nach einem kurzen Spaziergang durch Chinatown, bogen wir auf den „El Pueblo de Los Angeles“ ein. Um das Gründungsfest der Stadt zu feiern. (Gründungsdatum: 4.9.)

Auf dem Heimweg feierten wir meinen Geburtstag und Philipps Gardaseeurlaubgedenktag beim Italiener um die Ecke. Geburtstagsspezial ein durch das ganze Lokal klingendes Happy Birthday und Tiramisú mit Geburtstagskerze. Very nice.

Zum Abschluss möchte ich mich noch bei allen für die schönen Glückwünsche, über die ich mich sehr gefreut habe, bedanken.

Tag 14 – Von wegen Walk of Fame!

Nachdem wir gestern Stefans Geburtstag gebührend gefeiert hatten, klingelte der Wecker heute morgen etwas länger… bis vergebens. Glücklich, dass wir doch noch frühstücken konnten, verliesen wir das Hotel in Richtung Hollywood.

Mit der Metro fuhren wir bis zur „Hollywood Vine Metro Station“, welche durch ihre Gestaltung (Filmrollen, -projektoren aus den 1930er Jahren,…) auf das besondere Viertel über der Erde hinweist. Wieder am Tageslicht angekommen schlenderten wir entlang des „Walk of Fame“ in Richtung „Kodak Theater“. Die Sterne waren zwar ganz nett, jedoch sagten uns die „Stars“ nichts. Aus diesem Grund konnten wir mehr Zeit in die wunderschöne Umgebung … NIACHT… investieren.
Heruntergekommene Häuser, ungepflegte Läden, dreckige Bordsteine und komische Menschen zierten größenteils den „Walk of Fame“. Lediglich in der unmittelbaren Umgebung des „Kodak Theaters“ (hier werden übrigens seit 2001 die Oscars verliehen) konnte dem Namen gerecht werden. Da uns Hollywood nicht sehr beeindruckte, stiegen wir in den Bus nach Beverly Hills.

Dort angekommen schlenderten wir durch den Rodeo Drive, in welchem sich die Edelboutiquen (Gucci, Bulgari, Dolce&Gabbana, Prada, Chanel und noch viele weitere Marken, die wir nicht mal kannten) aneinander reihten. Manche von ihnen waren sogar gleich so nobel, dass sie nur für Kunden mit Termin öffneten.

Nach diesen Eindrücken bestiegen wir den „Beverly Hills Trolley Tour-Bus“. Eine ältere Lady mit einer ganz besonderen Ausstrahlung (wir vermuten, dass es sich bei ihr um eine ehemalige Theaterschauspielerin handelte) begleitete uns mit interessanten Informationen durch die noble Wohngegend von LA. Große und breite Straßen führten durch dieses bekannte Viertel und wurden von riesigen Bäumen va. Palmen umsäumt. Pompöse Häuser mit „halbmondförmigen“ Einfahrten wurden durch passende Accessoires (= nette Autos :) ) verziert.

Für den heutigen Abend haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgesucht: Wir besuchten den „Hollywood Forever Cemetery“. Hierbei handelt es sich um einen Friedhof (!), welcher an Sommerwochenenden zum Dancefloor bzw. Kino wird. Diese für uns unvorstellbare Kombination machte uns neugierig und so packten wir unseren Picknick-Rucksack und unsere Handtücher ein. Als wir ankamen waren wir sofort von der Stimmung begeistert. Der Friedhof war, im Gegensatz zu Deutschland, sehr weitläufig und parkähnlich angelegt, was seht zum Verweilen einlädt. Auch das sonstige Publikum überraschte uns durch ihre bunte und friedliche Mischung. Alle Besucher versammelten sich auf der Wiese vor dem Mausoleum, wo sie ihr teilweise seeeehr umfangreiches Picknick auspackten. Wir machten es uns mit unserem Minipicknick zwischen fast 800 Besuchern gemütlich und warten auf den Filmbeginn. Dieser wurde nämlich auf der weißen Wand des Mausoleums gezeigt. Dieser Abend war für uns ein ganz besonders positives und unvergessliches Erlebniss, was wir nur weiter empfehlen können.

Nun werden wir unserem vorletzten Tag in LA entgegen schlummern und den heutigen Tag in unseren Träumen verarbeiten. ;)
In diesem Sinne wünschen wir allen eine gute Nacht! :D

Tag 16 – We`re going to Miami!

Mit Koffern voll frischer Wäsche checkten wir heute schon sehr früh aus. Unsere letzte Station in LA stelle das „Museum of Tolerance“ dar. Dieses Museum versuchte durch insgesamt vier Hauptausstellungen jedem Einzelnen seine Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte bewusst zu machen. Besonders war der multimediale Einsatz, die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart und die vielen berührenden Bilder. Anders als in vielen Museen konnten wir den Weg verschiedener Opfer durch den Holocaust nachvollziehen, indem wir an interaktiven Terminals ihr persönliches Schicksal erfuhren. In den weiteren Ausstellungen wurden die verschiedenen Facetten von Hass, Rassismus und Seperatismus in der heutigen Zeit sehr deutlich aufgezeigt.

Sehr beeindruckt und nachdenklich gestimmt verließen wir das Museum… ohne Kamera. Der Museumsleiter hatte diese nämlich kurzerhand verkauft. :) Daher gibt es heute leider auch keine Bilder…

Mittlerweile sitzen wir am Terminal 4 Gate 47A und warten auf unseren Flug nach Miami! Auf dem Weg dorthin sahen uns die Sicherheitsbeamten im „Evakostüm“! Bevor wir wussten was wir taten, war es auch schon wieder vorbei. Ein kurzer Spaß, dieser Nacktscanner! :)

Nach dieser amüsanten Begegnung gehen wir jetzt erstmal was Essen! Wir sehen uns dann in Miami! :)